Über die Arten von Störungen auf Start- und Landebahnen, Ursachen und Vermeidung lesen Sie hier:
1. Wichtige Strukturen und Einrichtungen an Flughäfen mit Tower
Zu allererst, was ist eine Störung auf Start- und Landebahnen? Dies ist jegliche Präsenz eines Flugzeuges, eines KFZ oder sogar einer Person, die keine Erlaubnis der Flugaufsicht hat, auf dieser Landebahn zu diesem Zeitpunkt zu sein. Start- und Landebahnen sind als geschützte Areale eines Flughafens definiert, von welchen Maschinen abheben oder auf welchen sie landen, beides mit hoher Geschwindigkeit.
In diesem Artikel werden wir uns mit Flughäfen befassen, die einen Tower haben und die zivile Luftfahrt bedienen. Wie wir im Falle des internationalen Flughafens von Los Angeles, LAX, gesehen haben, auf dem sich auf der Landebahn im Jahr 1991 ein fataler Unfall ereignet hat, kann ein solcher Flughafen sehr hoch frequentiert sein.
1.1. Das Vorfeld, Rollfelder, Start- und Landebahnen sowie der Verkehr
Start- und Landebahnen können parallel angeordnet sein oder einander kreuzen. Sie werden auch durch zahlreiche Rollfelder gekreuzt und sind durch diese mit dem Vorfeld verbunden (dort sind die Flugzeuge geparkt und erhalten Service).
Nicht nur Flugzeuge aller Größen nutzen alle diese Areale, sondern auch Fahrzeuge jeglicher Art, wie Tanklastwagen und Passagierbusse, verkehren auf dem Vorfeld und den Rollfeldern. Flugzeugschlepper schieben Flugzeuge nicht nur rückwärts aus ihrer Parkposition wenn sie abflugbereit sind, sondern ziehen diese zusätzlich nach Bedarf entlang des Flughafens.
In den nächsten beiden Unterkapiteln werden wir herausarbeiten, in welcher Weise die Beschilderung, Bodenmarkierungen, die Beleuchtung bei nacht sowie die Flugaufsicht den reibungslosen Fluß allen Verkehrs ermöglichen.
1.3. Beschilderung am Flughafen, Bodenmarkierungen und Beleuchtung
Alle Rollfelder, Kreuzungen und die Start- und Landebahnen mit ihren Knotenpunkten und Einfahrten sind klar durch international standardisierte Schilder ausgewiesen, welche neben ihnen montiert sind. Diese Schilder werden in der Dunkelheit illuminiert. Die Bezeichnung einer Start- und Landebahn ist zudem an ihrem Beginn auf dem Teer aufgemalt.
Auf dem Boden finden sich relevante Markierungen verschiedener Art, welche zum Beispiel eindeutig die Kreuzungspunkte einer Start- und Landebahn anzeigen. Mehrere Kategorien von Leuchten, wie die Mittellinienbefeuerung der Start- und Landebahnen, erleuchten die Rollfellder und Pisten bei nacht. Andere Sätze von Leuchten leiten die Piloten während der letzten Phase ihres Landeanfluges. Alle Arten von Beschilderung, Bodenmarkierungen und Beleuchtung sind im Pilot´s Handbook of Aeronautical Knowledge erklärt (1).
1 ) US Department of Transportation, Federal Aviation Administration, Flight Standards Service (2023): Pilot´s Handbook of Aeronautical Knowledge. Kapitel 14, Seiten 14-5-14-22.
1.3. Die Flugaufsicht
An größeren Flughäfen ist die Flugaufsicht in Abschnitte unterteilt, die eng zusammenarbeiten. Kurz zusammengefaßt gibt es den Flugplatzkontrolldienst, der alle Maschinen und Fahrzeuge entlang der Flughafenareale leitet und die Anflugkontrolle, welche die Flugzeuge während des Steigfluges, des Sink- und des Landeanfluges voneinander separiert.
Keine Maschine und kein Fahrzeug darf sich auf dem Areal eines Flughafens ohne Erlaubnis der Flugaufsicht bewegen. Sich ohne eine solche Erlaubnis zu bewegen, kann in einer Störung auf Start- und Landebahnen resultieren.
2. Arten von Störungen auf Start- und Landebahnen
Eine Störung auf Start- und Landebahnen bedeutet noch nicht, daß sie einen Unfall nach sich zieht. Doch kann eine Kollision schwerwiegende Konsequenzen haben, wenn sich mindestens ein involviertes Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit bewegt.
2.1. Die häufigsten Arten von Störungen auf Start- und Landebahnen
In diesem Unterkapitel werden wir uns die verschiedenen Arten von Störungen auf Start- und Landebahnen ansehen. Wie wir gerade erörtert haben, ist das Betreten oder Befahren einer solchen ohne Erlaubnis der Flugaufsicht als eine Art dieser Störungen klassifiziert. Die häufigsten sind in der Abbildung unten zusammengefaßt.
2.2. Eine besondere Art der Störungen auf Start- und Landebahnen: Verwechslung von Start- und Landebahnen
Wenn eine Cockpitcrew zu ihrem Start auf die falsche Startbahn rollt, oder auf einer Landebahn landet, für die sie keine Erlaubnis erhalten hat, so wird dies als Verwechslung von Start- und Landebahnen bezeichnet.
Ein tragisches Beispiel einer Verwechslung von Start- und Landebahnen ist der Unfall des Comair Fluges 1-91 am Flughafen von Lexington, Kentucky, USA, am 27. August 2006.
Der Kapitän und sein Erster Offizier hatten die Erlaubnis zum Start von Startbahn 22 aus erhalten. Stattdessen rollten sie auf die Startbahn 26, die viel kürzer ist. Sie erkannten ihren Fehler zu spät und verunglückten nach einem mißglückten Startversuch. Der Erste Offizier war der einzige Überlebende und erlitt schwerste Verletzungen.
Die folgenden Faktoren trugen zu diesem Unfall bei:
- die Cockpitcrew unterhielt sich über private Themen als sie auf die Startbahn zurollte; daher verletzte sie die Regel des sterilen Cockpits
- die beiden Piloten arbeiteten ihre Checkliste für das Rollen nicht fertig ab; daher übersahen sie, daß sie jegliche Kreuzungen aktiv hätten kommunizieren müssen (in diesem Fall die Überquerung von Startbahn 26)
- schlußendlich verloren sie ihre situative Aufmerksamkeit und bemerkten erst während ihres Anlaufes zum Start, daß die Startbahn nicht beleuchtet war
Als sie das Ende der Startbahn erreichten, konnten sie ihren Start nicht mehr abbrechen. Sie mußten abheben und verunglückten.
3. Beispiele von Fehlern, die zu Störungen auf Start- und Landebahnen führen
Jeder, der in die Tätigkeiten auf einem Flughafen involviert ist, kann einen Fehler machen, ungeachtet seines Berufes (Fluglotse, Pilot, Fahrzeugführer), seines Ranges oder seiner Erfahrung.
Fluglotsen
Ein Fluglotse kann eine Erlaubnis erteilen, die die minimale Separation verletzt. Dies bedeutet, daß zwischen zwei Maschinen, die von der selben Startbahn abheben oder auf derselben Landebahn landen, nicht genügend Platz ist. Deshalb kann der Teil, der den betreffenden Flugzeugen zur Verfügung steht, zu kurz sein, um die intendierte Handlung sicher auszuführen.
Piloten
Piloten können auf einem großen Flughafen, der ihnen unbekannt ist, die Orientierung verlieren. Anstatt zu halten und die Flugaufsicht nach genauen Instruktionen für das Rollen zu fragen, rollen sie möglicherweise weiter. Entlang ihres Weges können sie unabsichtlich auf eine aktive Start- und Landebahn gelangen.
Zudem ist es ein häufiger Fehler, daß Piloten eine Anweisung der Flugaufsicht bestätigen, aber diese nicht korrekt befolgen. Zum Beispiel können sie einen Knotenpunkt überqueren anstatt dort anzuhalten, wie ihnen aufgetragen worden war.
Fahrzeugführer
Es ist von äußerster Wichtigkeit, daß alle Fahrzeugführer ordnungsgemäß ausgebildet sind und die Bedeutung aller Schilder, Bodenmarkierungen und die standardisierten Formulierungen für die Kommunikation mit der Flugaufsicht kennen. Wenn sie ein Schild oder eine Instruktion der Flugaufsicht mißinterpretieren, könnten sie versehentlich eine aktive Start- und Landebahn überqueren.
4. Potentielle beitragende Faktoren
Wenn die Fehler, die wir im Unterkapitel 3 diskutiert haben, untersucht werden, werden die beitragenden Faktoren, die dahinterliegen, ans Licht gebracht. Nachfolgend werden wir eine Auswahl solcher Faktoren betrachten.
4.1. Beispiele CRM-relatierter Faktoren
Eine hohe Arbeitsbelastung
Nach der Landung müssen die Piloten ihr Flugzeug gemäß ihrer Kontrollvorgaben konfigurieren. Zusätzlich müssen sie sich schnell orientieren und verstehen, wo auf dem Flughafen sie sich befinden und wie sie ihre Parkposition von dort aus erreichen.
Auf verkehrsreichen Flughäfen kann die Flugaufsicht sie anweisen, mehrfach an Knotenpunkten anzuhalten. Die Fluglotsen selbst haben teilweise ebenfalls eine hohe Arbeitsbelastung, wenn sie mehrere Flugzeuge in einer kurzen Zeitspanne leiten. Deshalb haben sie üblicherweise keine Zeit dazu, zu überprüfen, ob eine Cockpitcrew ihren Instruktionen korrekt folgt, was ein zusätzliches Sicherheitsnetz bieten würde.
Ablenkungen
Eine Ablenkung kann durch eine Vielzahl von Umständen bedingt sein. Zum Beispiel können Piloten durch eine Warnleuchte abgelenkt werden, die plötzlich in ihrem Cockpit aufleuchtet. Infolgedessen könnten sie ein wichtiges Schild draußen übersehen.
4.2. Der Grundriß des Flughafens
Der Grundriß des Flughafens spielt eine entscheidende Rolle. Wie wir schon gesehen haben, können Start- und Landebahnen parallel angelegt sein oder einander kreuzen. Üblicherweise werden alle Start- und Landebahnen für Starts und/oder Landungen simultan genutzt, ungeachtet ihrer Anordnung. Rollfelder können in einer Vielzahl von Winkeln auf sie zuführen oder diese kreuzen. Jegliche verwirrende Beschilderung sowie die enge Nachbarschaft mancher Einfahrten zu Startbahnen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Fehler.
4.3. Wetterbedingungen und schlechte Sicht
Starkregen und Schneefall sowie vereiste Start- und Landebahnen oder starke Windböen vergrößern die Arbeitslast der Piloten. Sie können diese auch ablenken, wenn sie sich darauf konzentrieren, ihren Weg auf einem riesigen Flughafen mit komplexem Grundriß zu finden.
Schlechte Sicht, die zum Beispiel durch Nebel verursacht wird, behindert auch die Arbeit der Fluglotsen. Weil sie die Flugzeuge nicht sehen können, müssen sie sich auf den Bodenradar verlassen, um deren momentane Positionen auf dem Flughafenareal zu überprüfen.
Nun haben wir eine Reihe von Faktoren beleuchtet, die das Risiko einer Störung auf Start- und Landebahnen erhöhen und verheerende Konsequenzen nach sich ziehen können. In den Unterkapiteln 5 und 6 werden wir ergründen, was jeder auf auf dem Flughafen Tätige tun kann, um dieses Risiko zu minimieren. Des weiteren werden wir nützliche technische Hilfen im Unterkapitel 7 sowie Rollfelder an den Enden der Start- und Landebahnen (engl. Perimeter Taxiways) im Unterkapitel 8 diskutieren.
5. Am Flughafen werden spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten genutzt
In diesem Abschnitt werden wir ein paar der Besonderheiten in den täglichen Arbeitsroutinen der Piloten, Fluglotsen und Führern von Flugzeugschleppern aufdecken.
5.1. Piloten bereiten sich sorgfältig auf ihre Starts und Landungen vor
Aufgaben vor dem Start
In ihrer Vorbesprechung vor dem Pushback bereiten sich die Piloten auf die ersten Phasen ihres Fluges vor, was ihre Route entlang der Rollfelder, für die sie detaillierte Karten des Flughafens nutzen, einschließt. Diese Vorbereitung hilft ihnen, ihre situative Aufmerksamkeit zu bewahren und ihre Arbeitslast während der Abreise zu handhaben. Die Arbeitslast includiert die Erledigung mehrerer Checklisten, das Konfigurieren der Maschine für den Start sowie die Kommunikation mit der Flugaufsicht.
Nach dem Aufsetzen ist der Flug noch nicht vorüber
Während des Anfluges bereiten sich die Piloten auf ihre Landung vor, welche eine weitere arbeitsreiche Phase eines jeden Fluges ist. Nach ihrer Landung müssen sie, zusätzlich zu anderen Aufgaben, gemäß der Instruktionen der Flugaufsicht sicher rollen. Piloten werden dazu angehalten, komplexe Anweisungen der Flugaufsicht aufzuschreiben und sie werden dazu ermutigt, der Flugaufsicht klar zu kommunizieren, wenn sie einer davon nicht folgen können.
5.2. An vielen internationalen Flughäfen bedienen die Fluglotsen die sog. Runway Stop Bars
Im Gegensatz zu den sogenannten Runway Status Lights, RWSL, die vollautomatisiert sind, werden die sogenannten Runway Stop Bars von den Fluglotsen bedient. Runway Stop Bars sind rote Leuchten, die in den Boden an Knotenpunkten zwischen Rollfeldern und Start- und Landebahnen sowie am Beginn der Startbahnen eingelassen sind. Diese werden bei schlechten Wetterbedingungungen mit geringen Sichtweiten eingeschaltet. Nur wenn ein Fluglotse einer Maschine die Erlaubnis erteilt hat, auf die Startbahn zu rollen, schaltet er die roten Leuchten an der betreffenden Einfahrt auf die Startbahn oder Kreuzung ab.
5.3. Das Führen eines Flugzeugschleppers
Die Fahrer von Flugzeugschleppern schieben ein Flugzeug zurück, was der allererste Teil seiner Reise ist. Zusätzlich bewegen sie Maschinen entlang der Flughafenareale, zum Beispiel, um sie für Wartungsarbeiten in einen Hangar zu ziehen. Sie müssen sich an enggetaktete Zeitpläne halten und gleichzeitig einen sicheren Ablauf gewährleisten.
Dies bedeutet, daß sie nicht nur alles über die komplexe Handhabung ihres Gefährtes wissen müssen, sondern auch, wie sie sich auf dem Flughafen zu bewegen haben, was die folgenden Punkte einschließt:
- klare und präzise Kommunikation mit der Flugaufsicht
- Bewußtsein über die herrschenden Bedingungen, wie nasse oder vereiste Wege
- konstante, aber langsame Geschwindigkeit sowie die Vorbereitung auf alles, was ihre geplante Strecke versperren könnte
- sorgsames Ausschauen nach allen Schildern, Kreuzungen, etc.
- Bedenken der Flügelspannweite der Maschine, um nicht ein anderes Flugzeug zu streifen, was verheerende Folgen haben könnte, sollte dies unbemerkt bleiben
6. CRM-Prinzipien helfen dabei, Störungen auf Start- und Landebahnen zu vermeiden
Obwohl technische Hilfsmittel eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Störungen auf Start- und Landebahnen spielen, ist der aktive Gebrauch von CRM-Prinzipien immer noch von Bedeutung. Ganz gleich, in welchem Beruf wir tätig sind, sollten wir unsere Fähigkeiten erhalten, nicht nur weil technisches Gerät jederzeit ausfallen kann.
In den folgenden Unterkapiteln werden wir eine Auswahl wichtiger CRM-Prinzien betrachten und ergründen, wie sie auf Flughäfen eingesetzt werden, um Störungen auf Start- und Landebahnen zu verhindern.
6.1. Situative Aufmerksamkeit
Die situative Aufmerksamkeit an Flughäfen umfaßt die räumliche Aufmerksamkeit (wo sind wir selbst und wo sind andere Maschinen und Fahrzeuge?), die zeitliche Aufmerksamkeit (wann sollte welches Flugzeug sich gemäß der Flug- und Zeitpläne wo befinden?) sowie das Bewußtsein über alle verfügbare Informationen (welche Erlaubnis war wem gegeben worden, Wetter, jegliche Änderungen oder technische Schwierigkeiten).
6.2. Kommunikation
Zusätzlich zu ihrer eigenen Kommunikation mit der Flugaufsicht, welche standardisierte Formulierungen, geschlossene Kommunikationsschleifen sowie excellente Englischkenntnisse erfordert, müssen Piloten auch der Kommunikation anderer Flugzeuge mit der Flugaufsicht folgen. Dies könnte ihnen wichtige Hinweise in bezug auf momentan besetzte Start- und Landebahnen, etc. liefern. Innerhalb des Cockpits gilt die Regel des sterilen Cockpits.
6.3. Gewissenhafte Vorbereitung
Auf jede Phase ihres Fluges bereiten sich Piloten gewissenhaft vor. Dafür nutzen sie Checklisten, aber auch andere wichtige Informationsquellen wie den Automated Terminal Information Service, ATIS. Wichtige Informationen zu einem Flughafen, inclusive des Wetters, wird wiederholt auf einer lokalen Frequenz abgespielt. Sie wird jede Stunde aktualisiert, wenn nötig, auch öfter. Unter Zuhilfenahme aller ihrer Informationen antizipieren Piloten jegliche Schwierigkeiten, welche ihnen bei Start und Landung begegnen könnten und planen für solche Fälle.
6.4. Bewältigung der Arbeitslast
Die Arbeitslast muß von Piloten und Fluglotsen gleichermaßen bewältigt werden. Dies includiert eine sinnvolle Aufteilung der Aufgaben im Cockpit. Alle Berufsgruppen können die Phasen mit geringerer Arbeitsbelastung dazu nutzen, sich auf diejenigen Phasen mit mehr Arbeit vorzubereiten. Wie Sie leicht erkennen können, ist die Bewältigung der Arbeitslast eng mit den Themen „Vorbereitung“, „Antizipation“ und „Planung“ verbunden, die wir gerade erörtert haben.
6.5. Weitere wichtige CRM-Prinzipien
- herausragende Teamarbeit, inclusive eines gemeinsamen Zieles
- ein gemeinsames mentales Modell von einer gegebenen Situation, wie gesperrte Start- und Landebahnen samt den Folgen
- Durchsetzungsvermögen in der Teamarbeit; Speak ups sollten aufgegriffen werden
7. Technische Hilfsmittel am Boden und in den Maschinen
Die RWSL werden von den Flugzeugen ausgelöst, welche die betreffende Start- und Landebahn für Start oder Landung benutzen werden. Die Runway Stop Bars sind von der Kommunikation mit einem Flugzeug unabhängig. Der Bodenradar zeigt den Fluglotsen an, welche Maschine sich wo auf dem Flughafenareal befindet. Zwei weitere hilfreiche technische Hilfsmittel sind in Flugzeugen installiert, das Runway Awareness and Advisory System, RAAS, und das Traffic Alert and Collision Avoidance System, TCAS.
Traffic Alert and Collision Avoidance System, TCAS
TCAS funktioniert in der Luft und am Boden. Es warnt die Crew wann immer ein weiteres Flugzeug, das ebenfalls mit TCAS ausgestattet ist, zu nahe kommt. Gleichzeitig bietet es eine Lösung in beiden Flugzeugen, um eine Kollision zu vermeiden.
Runway Awareness and Advisory System, RAAS
RAAS ist mit GPS und bestimmten Flugzeugsensoren verbunden. Es zeigt der Crew sogenannte Routinewarnhinweise und Warnungen. Erstere kündigen beispielsweise die Startbahn vor den Piloten an und sagt an, wieviele Meter sie darauf noch zur Verfügung haben. Letztere warnen die Crew, wenn sie zum Beispiel auf einer falschen Startbahn sind.
8. Die Perimeter Taxiways am internationalen Flughafen Dallas/Fort Worth
Wie wir im Unterkapitel 4.2. gesehen haben, kann die Geometrie eines Flughafens die Wahrscheinlichkeit von Störungen auf Start- und Landebahnen erhöhen. Nach intensiver Forschung, die gemeinsam vom Flughafen DFW, der NASA sowie der FAA vorgenommen wurde, wurde mit dem Bau der Perimeter Taxiways im Oktober 2007 begonnen.
Diese Rollfelder sind an den Enden jeder der sieben aktiven Start- und Landebahnen des Flughafens DFW lokalisiert. Dies bedeutet, daß die Piloten nun um die Start- und Landebahnen herum rollen können, anstatt sie zu kreuzen, wenn sie diese befahren oder verlassen. Dies wiederum reduziert die Anzahl potentiell gefährlicher Überquerungen der Pisten und die damit verbundene Kommunikation zwischen den Piloten und den Fluglotsen. Deshalb wird die Arbeitslast reduziert, was dabei hilft, sich auf die sicherheitskritischen Aufgaben zu konzentrieren.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich durch einen langen und umfassenden Artikel hindurchgearbeitet. Das ist eine gute Leistung!
Wenn Sie wollen, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um zu rekapitulieren, was Sie in diesem Artikel gelesen haben. Wo an Ihrem Arbeitsplatz endecken Sie Gefahren oder Umstände, die das Risiko für Fehler erhöhen? Was können Sie dagegen unternehmen?
9. Nächsten Monat: Sicherheit am Einsatzort im Rettungsdienst
Was beinhaltet die Sicherheit an der Einsatzstelle, wenn ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug ausrücken? Weitere Berufsgruppen, wie die Polizei und die Feuerwehr sind manchmal ebenfalls involviert. Im nächsten Artikel werden wir verschiedene Arten von Einsatzorten sowie potentielle Gefahren, auf die jedes Teammitglied vorbereitet sein sollte, ergründen. Wie hilft CRM dabei, die Risiken in Schach zu halten?
Autorin: Eva-Maria Schottdorf
Datum: 31. Mai 2024
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